Kinder mit
Pferden stärken
Bohnenkamp-Stiftung fördert
Hippocampus
in Fürstenau
Selbstbewusstsein und eigene Stärke sind zentrale Faktoren für die Resilienz junger Menschen gegenüber negativen Meinungen. Mit einem pferdegestützten Stärkecoaching für Kinder und Jugendliche bietet der RuF Fürstenau bei den "Tagen der Toleranz" an der IGS Fürstenau (7.-9. August 2024) die Chance, jungen Menschen wichtige Impulse für ihren Weg zu geben. Die Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung fördert dieses Projekt und in Zukunft auch die innovative Fürstenauer Bildungskooperation „Hippocampus“. Schon 2018 unterstützte die Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung den RuF Fürstenau mit seinem Vorhaben „Kinder mit Pferden stärken von der Krippe bis zum Abitur“ und schaffte dabei vor allem Infrastruktur vor Ort. Nun wird zunächst das Stärkecoaching an den „Tagen der Toleranz“ der IGS Fürstenau folgen. Danach wird in einem zweiten, größeren Schritt das Bildungsprojekt "Hippocampus" die nächste Stufe der nachhaltigen Förderung der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung in Fürstenau sein. Dieses Kooperationsprojekt, das die IGS und der RuF Fürstenau gemeinsam angestoßen haben und seither erfolgreich führen, wird in den kommenden Jahren der Kern der Zusammenarbeit zwischen der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung und den Projektträgern sein.
Ich fand es toll, dass wir als Team geritten sind und nach dem Reiten über unsere Stärken ausgetauscht haben. Es war sehr schön.
MAGDALENA
Klasse 7
Besuch der Anlage des RuF Fürstenau
"Wir sind froh, ein Projekt und dessen Träger zu unterstützen, bei dem mit großer Tatkraft und viel Knowhow innovative Bildungsangebote für Fürstenauer Schüler möglich gemacht werden," sagt Christian Schiffbänker, Vorstandsvorsitzender der Friedel & Gisela Bohnenkamp-Stiftung. "Vielleicht kann der Hippocampus als Vorbild auch anderen Bildungsstandorten zeigen, wie Pferdesport und Schule Hand in Hand gehen können", so Schiffbänker weiter. Bei einem Besuch der Anlage des RuF Fürstenau verschafften sich Schiffbänker, die stellvertretende Vorsitzende Birgit Bohnenkamp und Projektreferentin Anette Schiller einen Eindruck von den Gegebenheiten vor Ort. Doris Bregen-Meiners (1. Vorsitzende, RuF Fürstenau) und Jürgen Sander (Schulleiter, IGS Fürstenau) gewährten mit vielen Mitstreiterinnen aus dem Vereins- und Schulumfeld einen tiefen Einblick in die Arbeit des Hippocampus. Ins Gespräch kamen die Stiftungsvertreter auch mit Stadtdirektor und Samtgemeindebürgermeister Matthias Wübbel, der mit seiner Präsenz die Wichtigkeit dieser Zusammenarbeit von Zivilgesellschaft auf der einen und öffentlichen Institutionen auf der anderen Seite für seine Gemeinde unterstrich.
Wir sind froh, ein Projekt und dessen Träger zu unterstützen, bei dem mit großer Tatkraft und viel Knowhow innovative Bildungsangebote für Fürstenauer Schüler möglich gemacht werden.
Christian Schiffbänker
Vorstandsvorsitzender der Friede- & Gisela Bohnenkamp-Stiftung
Tage der Toleranz
an der IGS Fürstenau
Beim pferdegestützten Coaching geben uns die Pferde die Chance, uns völlig neu zu erleben und wahrzunehmen. Pferde, die sehr fein auf menschliche Emotionen und Körpersprache reagieren, spiegeln individuelle Denk-,Gefühls- und Verhaltensmuster und machen sie im Außen sichtbar. Sie geben uns ein wertfreies und authentisches Feedback, das mithilfe einer geleiteten Selbstreflexion erfahrbar wird. In einer zunehmend fordernden und medialen Welt ist es wichtiger denn je, Toleranz und gegenseitigen Respekt gegenüber Mensch und Tier zu entwickeln. Im Rahmen der Tage der Toleranz wurden einige Schülerinnen und Schüler durch pferdegestütztes Coaching dazu ermutigt, individuelle Stärken zu entdecken, zu reflektieren und zu erleben, worauf es in einem Team ankommt.
Gemeinsam mit Pferden Lösungen finden
Schülerinnen und Schüler der Jahrgänge 8-10 absolvierten zunächst eine Einzelübung mit dem Pferd an der Hand. Mittels geleiteter Selbstreflexion und dem Feedback der Schülergruppe wurden die Reaktionen des Pferdes für jeden Einzelnen ins Bewusstsein gerückt und die eigenen Stärken dadurch erfahrbar gemacht. Die wahrgenommenen Stärken notierten die Schüler*innen im Anschluss gegenseitig auf sogenannten Mutmachkarten, die sie zu Beginn der Übung ausgewählt hatten. In sich anschließenden Aufgaben für die gesamte Gruppe fanden die Schüler*innen gemeinsam mit den Pferden Lösungen. Durch die Zusammenarbeit wurde schnell deutlich, dass jeder Einzelne zum Gelingen beiträgt, nonverbal viel gesagt wird und es wichtig ist, die Reaktionen des Anderen abzuwarten.
Mut machen für den Alltag
In einem weiteren „Workshop“ bestritten die Schüler*innen des 6. und 7. Jahrgangs im Team einen Parcours. Zu Beginn des Parcours wählten auch hier die Schüler*innen eine Mutmachkarte aus, die sie besonders anspricht und in Alltagssituationen unterstützen kann. Danach ritten die Teams geführt durch einen Parcours, dabei wurde abwechselnd geführt und geritten. Bei der Bewältigung der gemeinsamen Aufgabe zeigte sich, dass die Schüler*innen hoch konzentriert und gegenseitig sehr achtsam waren. Dieses Erleben der individuellen Stärken konnte unter anderem im anschließenden Gespräch auf den Alltag transferiert werden, denn schnell war klar, beim schulischen Lernen funktioniert das so oft nicht. Die Erfahrung, es zu können, wenn das Ziel vor Augen ist und die eigenen Stärken in den Blick genommen werden, war für einige Schüler*innen ein Schlüsselerlebnis.
Ich konnte aus dem pferdegestützten Coaching sehr viel mit raus nehmen, zum einen meine Stärken, die ich durch die Beurteilung anderer sehr gut herausfinden konnte, zum anderen hat mir das Arbeiten in der Gruppe sehr gut gefallen.
SVENJA
Klasse 10
Projektupdate
Drogenpräventionstage
an der IGS Fürstenau (7. und 8. Oktober 2025)
Im Rahmen der Drogenpräventionstage der IGS Fürstenau wurden am 7. und 8. Oktober 2025 pferdegestützte Coachings mit Schülerinnen und Schülern der achten Klassen durchgeführt. Ziel war es, die Teilnehmenden in ihrer Selbstwahrnehmung, ihrem Selbstvertrauen und ihrer Entscheidungsfähigkeit zu stärken – um sie darin zu unterstützen, mit Versuchungen und schwierigen Situationen reflektiert umzugehen. Insgesamt nahmen vier Gruppen mit jeweils vier bis acht Schülerinnen und Schülern teil. Jede Coaching-Einheit dauerte etwa 1,5 Stunden. Die Jugendlichen arbeiteten im Rahmen von Teamcoachings: Ein Team übernahm eine gemeinsame Aufgabe mit den Pferden, während das andere Team beobachtete. Aufgabe der Beobachter war es u.a., die Stärken der einzelnen Akteure zu identifizieren und zu dokumentieren. Im Anschluss erhielt jede Schülerin und jeder Schüler individuelles Feedback von den anderen Teilnehmenden aus der jeweils beobachtenden Gruppe – die wahrgenommenen Stärken wurden symbolisch auf den Rücken notiert, um sie sichtbar und spürbar zu machen.
Die Rolle der Pferde
Die Pferde spielten in diesem Projekt eine zentrale Rolle. Durch ihre feine Wahrnehmung und unmittelbare Reaktion auf das Verhalten der Jugendlichen wirkten sie als authentische Spiegel und Feedbackgeber. Pferde reagieren sensibel auf Körpersprache, innere Haltung und emotionale Klarheit – sie zeigen unmittelbar, ob jemand präsent, klar und respektvoll agiert. Wenn ein Pferd einem Jugendlichen in der Übung beispielsweise nicht folgte, hatte dies Konsequenzen für das gesamte Team und Unterstützung war gefragt. So wurden die Jugendlichen eingeladen, ihr eigenes Verhalten und ihre Wirkung auf andere bewusst wahrzunehmen und zu reflektieren.
Stimmen der Jugendlichen aus der Reflexionsrunde
- „Störungen kann man entweder ignorieren oder ihnen entgegentreten.“
- „Wenn ich mir meiner Stärken bewusst bin, habe ich ein besseres Selbstvertrauen und mehr Selbstbewusstsein.“
- „Ich kann „Nein“ sagen, wenn mir jemand etwas anbietet, was ich nicht möchte.“
- „Es ist gut, Alternativen zu haben, die mich glücklich machen – und ich bin auch ohne Drogen ein toller Mensch mit besonderen Stärken.“
- „Es ist wichtig, Grenzen zu setzen und auch zu akzeptieren.“
- „Kommunikation und Austausch sind wichtig.“
Fazit
Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie erfahrungsorientierte Präventionsarbeit mit Pferden, Jugendlichen – auch in einem kleinen Zeitfenster und bei größerer Gruppe – auf einer emotionalen und ganzheitlichen Ebene Impulse geben kann. Es fördert Achtsamkeit, Kommunikation, Selbstreflexion und gegenseitigen Respekt – zentrale Grundlagen einer gesunden und selbstbestimmten Lebensführung.